Seit über 200 Jahren werden im Priesterseminar Linz in der Harrachstraße Priester ausgebildet.
Die Linzer Priesterseminarkirche ist ein wahres Barockjuwel. Sie wurde im Auftrag des Deutschen Ordens von dem bedeutenden österreichischen Barockbaumeister Johann Lucas von Hildebrandt entworfen. Der Bau wurde schließlich von Stadtbaumeister Johann Michael Prunner ausgeführt und 1725 vollendet.
Das Priesterseminar ist Wohn- und Arbeitsort für die Seminaristen und viele Mitarbeiter:innen der Diözese Linz und der Katholischen Privat-Universität Linz. Täglich wird es von vielen Gästen im Rahmen von Seminaren und Veranstaltungen besucht.
Seit einigen Jahren ist das Priesterseminar auch ein Ort für Ausstellungen zeitgenössischer Künstler:innen. Im Studienjahr 2023/24 sind im ersten Stock des Hauptgebäudes Werke der in Freistadt geborenen Künstlerin Gerlinde Maria Miesenböck zu sehen. Als Fotografin begleitet sie seit jeher ein Unbehagen, Menschen individuell zu fotografieren, um sie für Projekte zu „nutzen“ und zu „exponieren“ und dadurch „auszustellen“ oder gar „bloßzustellen“. Gleichzeitig geht es ihr nicht um die konkreten Personen oder Schicksale, sondern um übergeordnete Themen, wie etwa die Frage nach dem Zuhause und dem Fremden. In Folge visualisiert sie Menschen oft indirekt: angedeutet, von hinten und die Bilder zeigen kaum Portraits. Da jedoch gleichzeitig Kleidung, Pose und Attribute seit jeher über Status und Rolle informieren, übernehmen diese Faktoren eine betonte, noch repräsentativere Rolle. Seit einigen Jahren erforscht die Künstlerin daher in diesem Zusammenhang die Grenzen zwischen Darstellen, Andeuten und Nicht-mehr-Darstellen in Form von erweiterten Portraits.
Im Rahmen des Tag des Denkmals wird die Ausstellung „Capita“ um 14:00 Uhr eröffnet.
Öffnungszeiten: 13:45 Uhr bis 16:00 Uhr
Harrachstraße 7, 4020 Linz
Anfahrt: Straßenbahn Linien 1, 2 und 3